Informiert im Gesundheitswesen

Berner Ärzte wollen SD

Viele bunte Tabletten auf einem Löffel. Symbolfoto für Tablettensucht und Mißbrauch von Medikamenten.

Im Kanton Bern will eine Gruppe von Haus- und Kinderärzten die SD wieder auf die politische Agenda setzen. Der Apothekerverband des Kantons Bern hat bereits ein Gegenkomitee gebildet. «Sollten die Befürworter der SD im Grossen Rat des Kantons Bern eine ˂Wiedererwägung˃ verlangen, dürften sie vermutlich abblitzen», schreiben die Berner Apotheker in ihrem Newsletter AKB.doc vom Juni. Die so genannte «Nebenerwerbsinitiative» wurde 1994 von den Stimmberechtigten abgelehnt. Dass es den Ärzten auch jetzt lediglich darum geht, mit dem Verkauf von Medikamenten ein leicht zu erzielendes Zusatzeinkommen zu erzielen, zeigen die deutlich höheren Medikamentenkosten, die SD-Ärzte generieren. 56 Franken Mehrkosten für Medikamente pro Patient verursachen SD-Ärzte zu Lasten der Krankenkassen. Das belegt eine Studie der Universität Bern aus dem Jahr 2015. Eine Erweiterung der SD ist deshalb ohne Wenn und Aber abzulehnen. Es geht dabei nicht nur um die Kosten. 56 Franken Mehrkosten bedeuten auch, dass durchschnittlich jeder Patient eines SD-Arztes Medikamente im Wert von 56 Franken erhält, die er nach Evidence-Based-Kriterien gar nicht brauchen würde. Oder will jemand behaupten, verschreibende Ärzte würden ihre Patienten schlechter behandeln? Wohl nicht. Deshalb gehört die SD nicht neu eingeführt, sondern definitiv und ein für alle Mal in der ganzen Schweiz abgeschafft!

http://www.apobern.ch/archiv/akb-doc-35.pdf

www.3-min.info/3min/sd-verursacht-eben-doch-mehr-kosten/

4. August 2016

Foto © Gina Sanders Fotolia.com

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