Informiert im Gesundheitswesen

Medikamentenkosten Teil 2 – transparenter Lösungsansatz?

Passend zu unserem gestrigen Artikel über die Medikamentenkosten und den Rückvergütungen der hochpreisigen Medikamente erschien jüngst, ebenfalls in medinside, ein Interview von Sonja Estevez (Link zum Artikel). Darin thematisiert Estevez unter anderem mögliche Lösungsansätze für die Kostenproblematik der Hochpreiser.

 

Wir erlauben uns, dem anzufügen, dass wenn Überlegungen dazu gemacht werden, man doch auch darüber nachdenken sollte, die hochpreisigen Medikamente konsequent aus den Statistiken rauszunehmen. Revolutionär vielleicht, aber ein Ansatz, dass man diese ganz aus der OKP rausnimmt. Zumindest über eine Rückversicherung nachdenken, wäre beim heutigen Dilemma angebracht.  Diese Kategorie innovativer Medikamente macht über alle Kanäle gesehen nur gerade 4% der Medikamente aus, die Kosten aber die Hälfte! Das würde die Prämienzahler mit Sicherheit entlasten.

 

Wie Estevez im Zusammenhang mit der Bestimmung des Werts eines Menschenlebens erwähnt, ist es in anderen Bereichen des öffentlichen Lebens absolut üblich, andere Ansätze anzuwenden. Warum also sollte es nicht opportun sein, dass die Kosten dieser Therapien und Medikamente über andere Kanäle oder andere Modelle finanziert werden? Zum Beispiel werden andere soziale Aufgaben vom Staat übernommen. So zum Beispiel die Sicherstellung der Barrierefreiheit oder die Bereitstellung von Vollzugsanstalten. Diese Kosten belasten zwar auch die Steuerzahler, werden aber transparent gehalten. Tatsache ist, dass diese hochpreisigen Medikamente die Statistik der Medikamentenkosten verfälschen und damit auch zu vielen fehlgeleiteten Lösungsansätzen für die vermeintlichen Probleme im Gesundheitswesen führen. Um das abzufedern, werden beispielsweise die tiefpreisigen Produkte immer noch billiger. Lieferengpässe und die Gefährdung der Versorgungssicherheit in der Schweiz sind die Folge davon. Wir stecken bereits mittendrin.

 

 

© Image by Adobe Stock

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