Informiert im Gesundheitswesen

Gesundheitskosten senken – Politiker antworten!

In der NZZ vom 24.9.2019 wurden den Präsidentinnen und Präsidenten der sieben grössten Schweizer Parteien Fragen zu zentralen politischen Themen gestellt. Unter anderem auch die Frage «Was treibt die Kosten im Gesundheitswesen in die Höhe? Nennen Sie die zwei wichtigsten Faktoren.» (Link zum Artikel)

Von links bis rechts, von liberal bis konservativ, kein einziger Parteipräsident, keine einzige Parteipräsidentin, hat als Ursache für die Kosten im Gesundheitswesen die Medikamentenpreise genannt.

Trotzdem beharren Bundesrat Berset und das BAG fortan auf Sparmassnahmen, welche auf weiteren Senkungen der Medikamentenpreise beruhen, beispielsweise die Einführung des Referenzpreissystems und die Senkung der Margen bei den Apotheken.

Die bis heute erfolgte Einsparung von über einer Milliarde Franken bei den Medikamenten, hat den Prämienanstieg für 2020 massiv gemildert. Gerade deshalb ist es nicht akzeptabel, dass beim aktuellen Massnahmenpaket erneut die Apotheken einbüssen sollen.

Wenn für alle klar ist, dass die Medikamente nicht die Kostentreiber sind, warum ergreifen unsere Politiker die Massnahmen nicht dort, wo die eigentlichen Ursachen sind?

An eine nachhaltige Senkung der Gesundheitskosten glauben sie nicht. Wahrscheinlich deshalb nicht, weil sie wissen, dass wir die wirklichen Kostentreiber eben nicht mit den eingeleiteten Massnahmen in den Griff bekommen werden. Auch Stefan Felder, Gesundheitsökonom, sagt in einem Interview, dass die alten Aufschläge bei den Prämien wieder zurückkommen werden. Dies, weil die Menschen die Gesundheit hochschätzen und dass bei Herr und Frau Schweizer die Nachfrage nach Gesundheit, dank positiver Einkommensentwicklung, angestiegen ist. (Link zum Artikel)

Um die Kosten in den Griff zu bekommen, müssen also andere Massnahmen ergriffen werden als gefährliche, regulative Experimente mit dem Referenzpreis. Sparwut bei den Medikamenten, welche nur gerade 4,4 Prozent der Gesundheitskosten ausmachen, ist nicht zielführend, aber ganz sicher gefährlich für die Versorgungssicherheit.

 

© Image by Adobe Stock

 
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