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Was resistente Politiker und resistente Keime gemeinsam haben: sie führen zur Katastrophe

Immer wieder ist zu lesen von Antibiotikaresistenzen. Letzte Woche berichtetet 20 Minuten, dass aktuell jährlich europaweit etwa 33’000 Menschen an resistenten Keimen sterben. Prognose: im Jahr 2050 könnten es schon 10 Millionen Tote sein. (Link auf Artikel)

Warum kommt es zu dieser Katastrophe?

Um diese Resistenzen anzugehen, müssen neue Wirkstoffe entwickelt werden. Was sich nach einer spannenden und lukrativen Aufgabe für Pharmafirmen anhört, ist in der Tat brotlos und neben den Resistenzen Katastrophe Nummer Zwei. Antibiotika fallen meist in die Kategorie der tiefpreisigen Medikamente, die bereits heute aufgrund der zerstörenden Preispolitik nicht mehr rentabel sind. Immer mehr Firmen steigen deshalb aus der teuren Antibiotikaforschung aus.

Jüngst wurde das Antibiotikum Augmentin® vom Markt zurückgezogen, nachdem es während Monaten immer wieder zu Lieferengpässen gekommen ist und demzufolge die Absatzzahlen heruntergewirtschaftet waren.

Gleichzeitig diskutiert die Politik über ein Referenzpreissystem, bei dem nur noch das günstigste Produkt vergütet werden soll. Und Herr Berset behauptet, dass dieser staatliche Eingriff den Markt nicht aushöhlen werde. Mit diesem Festbetragssystem wählt der Bundesrat den einfachsten Weg und umgeht die wahren Kostentreiber, deren Lösungsfindung heikler und komplexer ist.

Der Fall Augmentin®, aber auch die über 600 aktuellen Lieferengpässe zeigen, in welch kritischer Lage sich der Schweizer Medikamentenmarkt schon befindet. Aber dafür scheint Herr Berset resistent zu sein. Auch seine Resistenz wird uns teuer zu stehen kommen.

 

© Image by Adobe Stock

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