Informiert im Gesundheitswesen

Wer mit dem Finger auf andere zeigt, sollte schauen, dass seine Hände sauber sind!

Seit Jahren macht der IFAK Verein auf 3-min.info auf die tendenziösen und politisch motivierten Zahlen von santésuisse, die keiner genauen Analyse standhalten, aufmerksam.

Nun häufen sich die Negativschlagzeilen und der Unmut über santésuisse auch aus anderen Kreisen. (Link auf medinise Artikel 1, Link auf medinside Artikel 2)

 

Dass satnésuisse an der Ausarbeitung des neuen Ärztetarifs Tardoc nicht mitarbeitete, ist längst bekannt. Nun kritisieren sie aber die von Curafutura und FMH eingereichte neue Tarifstruktur mit schlicht falschen Einwänden und entgegen der Tatsachen. Genauso wie es santésuisse bei den Apotheken macht, blockieren sie auch bei den Ärzten. Sie zeigen mit dem Finger immer auf die anderen und tragen damit nichts zu Lösungen im Gesundheitswesen bei, im Gegenteil, sie sind Verhinderer konstruktiver Zusammenarbeit.

Und so geht es munter weiter mit dem unsäglichen Verhalten des Krankenversicherungsverbandes. Sauber sind deren Hände offensichtlich nicht, wenn man folgende Tatsache anschaut:

An der Pressekonferenz im Juni informiert santésuisse einmal mehr über das Wachstum bei den Medikamenten, notabene mit fragwürdigen Zahlen. Im ersten Diagramm wird die Steigerung der Medikamentenkosten mit 4.4 Prozent angegeben. Auf der gleichen Seite, in einem anderen Diagramm, ist dann die Steigerung der Medikamentenkosten mit 1.5 Prozent, also fast drei Mal weniger, angegeben. (Link auf 3-min Artikel)

Damals verurteilte der Verband das Medikamentenwachstum und verlangte wie gewohnt, als Gegenmittel müssten die Margen bei den Apotheken gesenkt werden. Das angeprangerte Medikamentenwachstum betrug, gemäss den Zahlen von santésuisse, in den Jahren 2015 bis 2017 11.9 Prozent.

 

Nun wurde auf medinside.ch das Wachstum der Verwaltungskoten der Krankenkassen publiziert. (Link auf medinside Artikel) In der gleichen Zeitspanne (2015 bis 2017, um Gleiches mit Gleichem zu vergleichen) verzeichnen diese einen Anstieg von 9 Prozent!

 

Die Steigerung der Medikamentenkosten wird ausschliesslich durch die hochpreisigen Medikamente verursacht. Diese nahmen seit dem Jahr 2005 um 1000 Prozent zu! Bei diesen Medikamenten ist die Marge so gering, dass der Apotheker nichts mehr daran verdient. Darüber verliert santésuisse nie ein Wort.

Im Gegensatz dazu spielen diese teuren Medikamente bei den Verwaltungskosten keine Rolle, denn der administrative Aufwand für ein günstiges oder ein teures Medikament ist immer der Selbe. Ebenso sollten eigentlich höhere Umsätze im Gesundheitswesen (weil die Apotheker vermeintlich zu hohe Margen hätten) auf die Verwaltungskosten keinen Unterschied machen. Trotzdem steigen die administrativen Kosten der Krankenkassen jedes Jahr parallel zu den Gesamtkosten. Und dafür will man den Apotheker mit tieferer Marge bestrafen?

Ob sauber oder nicht – man kann nicht nur mit dem Finger auf die anderen zeigen.

 

© Image by Adobe Stock

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