Informiert im Gesundheitswesen

Wer darf stechen?

Bereits in 19 Kantonen der Schweiz dürfen Apothekerinnen und Apotheker gegen Grippe impfen. Und dies mit Erfolg, die Nachfrage ist riesig. Mit wenig stichhaltigen Argumenten opponieren einige – wahrscheinlich ewig gestrige – Ärzte aber leider immer noch dagegen. Trotz dem unbestrittenen Hausärztemangel in der Schweiz, behaupten deren Vertreter im Bericht von 10vor10 (Link zu Sendung), dass ihnen «etwas weggenommen wird». Da spricht der reine Futterneid, wenn sie sagen: «Apotheker fressen über den Haag».

Wer sich als Arzt oder Apotheker als Konkurrent des anderen sieht, hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Damit das Gesundheitssystem hierzulande gesunden kann und die Kosten nicht weiter explodieren, braucht es die interaktive Zusammenarbeit aller Leistungserbringer. Auch die politische Stossrichtung ist klar: Die Rolle des Apothekers als niederschwelliger, kostengünstiger Grundversorger soll gestärkt werden. Das stösst bei der Bevölkerung und den Politikern auf breite Zustimmung, wie die grosse Nachfrage nach Grippe-Impfungen in der Apotheke aktuell beweist. Der Wandel von der Apotheke als reine Medikamenten-Verkaufsstelle hin zum Gesundheitsdienstleister ist nicht mehr wegzudenken und zwingend nötig. Übrigens genauso, wie die Digitalisierung nicht zu bremsen ist und die Apotheken auch hier eine Vorreiterrolle übernehmen.

Ein gesunder Kunde braucht für eine einfache Grippe- oder Zeckenimpfung wirklich nicht auf einen Arzttermin zu warten. Und der Arzt hat so (mehr) Zeit, sich um die Patienten zu kümmern, die zwingend in die Hände eines Arztes gehören. Wenn jeder seine Arbeit macht und die Leistungserbringer ihre Zusammenarbeit partnerschaftlich und effizient gestalten, ist dies zum Wohle aller Beteiligten.

© Bild by Adobe Stock

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