Informiert im Gesundheitswesen

Wann hört santésuisse damit auf, falsche Aussagen zu verbreiten?

Wenn sich Journalisten mit der Kostenexplosion im Schweizer Gesundheitswesen befassen, rufen sie scheinbar einfach santésuisse an. Der Krankenversicherungsverband füttert diese dann schlagzeilenträchtig mit den immer gleichen, unsinnigen Vergleichen mit dem Ausland und macht falsche Aussagen.

So monierte santésuisse jüngst auch, dass die Marge für den Grosshandel in Deutschland nur 3,15 Prozent betrage.
Das Ganze toppt sie noch mit der Falschaussage: Die Transportkosten seien in den letzten Jahren eher gesunken als gestiegen.
(3-min.info berichtete über diesen Artikel bereits im Beitrag vom 20.11.2018)

Die Logistikkosten hierzulande fallen zu Schweizer Löhnen, mit Schweizer Infrastruktur und unter Schweizer Gesetzen und Regulierungen an.

Der Vergleich mit dem Ausland ist Äpfel mit Birnen verglichen.

Und die Aussage, dass die Transportkosten gesunken seien, ist absolut falsch. Das Gegenteil ist richtig: Allein die neuen Leitlinien der guten Vertriebspraxis (Good Distribution Practice, GDP) verursachen für die Grossisten hohe Investitionskosten für den Transport, zusätzlich haben die Staus auf den Autobahnen zugenommen. Dies verursacht Zeitverlust und mehr Touren, damit die Medikamente rechtzeitig ankommen.

Wir schlagen auch nicht breit, dass die Verwaltungskosten der Krankenversicherungen in Dänemark mit nur 1,5 Prozent zu Buche schlagen, während diese Kosten in der Schweiz bei vier bis sechs Prozent liegen.

Recht hat der Comparis-Kommunikationschef Felix Schneuwly, wenn er sagt: «Die Krankenversicherungen können nicht nur mit dem Finger auf die anderen zeigen, sondern müssen auch bei sich haushälterisch mit dem Geld umgehen».

Liebe santésuisse, wann hört ihr endlich mit diesen unzulässigen Auslandpreisvergleichen auf und setzt euch mit den Leistungserbringern für konstruktive Gespräche und Lösungsfindungen an einen Tisch?

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