Informiert im Gesundheitswesen

Aufweichung des Territorialprinzips unterminiert die Medikamentensicherheit

Die Gesundheits- und Sozialkommission des Kantons Bern empfiehlt dem Grossen Rat einstimmig, den Kredit von 2,58 Millionen Franken brutto für die Anschubfinanzierung beim Aufbau der Stammgemeinschaft für das elektronische Patientendossier zu genehmigen. Mit dem Geld sollen die Leistungserbringer ins System eingebunden werden, schreibt die Kommission in ihrer Medienmitteilung vom 14. Februar weiter. Das Projekt eines eHealth-Netzwerks werde gemeinsam mit dem Kanton Zürich vorangetrieben.

Schön, gute Idee. Man fragt sich dann allerdings, wie sinnvoll solche Investitionen sind, wenn in Bundesbern gleichzeitig über die Aufweichung des Territorialprinzips diskutiert wird. Stefan Meierhans, Taschenrechner der Nation, hausiert ja bereits seit einiger Zeit mit dem Vorschlag, Krankenkassen sollten auch im Ausland gekaufte Medikamente vergüten müssen. Die Kantone leisten nun also Anschubfinanzierung, um das elektronische Patientendossier voranzutreiben, die Patienten werden aber von Preisüberwacher und Gesundheitsminister ins Ausland geschickt, um einzukaufen?

Das elektronische Patientendossier dient bekanntlich dazu, die Patienten- und Medikamentensicherheit zu erhöhen. Aber wo ist der Nutzen, wenn Frau Muster und Herr Meier von Beamten wie dem Preisüberwacher (mit Schweizer Lohn!) unverhohlen aufgefordert werden, ihre Medikamente im Ausland zu kaufen? Sollen sie dann etwa die dort gekauften Medikamente beim Schweizer Apotheker ins Patientendossier einfügen lassen? Und das sollen die Apotheker dann wohl auch noch gratis machen? Na, danke!

1. März 2018

Foto © Sebastian Duda Fotolia.com

 

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