Im K-Tipp vom Oktober lobt Preisüberwacher Stefan Meierhans die Apotheker. Statt sofort zur Notfallstelle eines Spitals zu rennen, sagt er, wäre es besser, bei Bagatellen zuerst zum Apotheker zu gehen. Wörtlich: «Wir haben bestens ausgebildete Apotheker, die schneller und unbürokratisch helfen können.» Und es geht noch weiter: «Aus meiner Sicht sollte man die Rolle der Apotheken in der Gesundheitsversorgung ohnehin ausbauen – sie sind ein unterbewerteter Baustein mit zu grossen Einschränkungen im heutigen System.» Hört, hört! Das sind ja ganz neue Töne. Schön, dass der Preisüberwacher für mehr Kompetenzen für die Apotheker wirbt. Er sollte dabei allerdings bedenken, dass die komplette Apotheken-Dienstleistung inklusive Fachberatung nur zu haben ist, wenn man den Apotheken Margen und Preise zugesteht, die ihnen das wirtschaftliche Überleben ermöglichen. Es braucht endlich eine differenzierte Betrachtung der Medikamentenpreise. Zur Erinnerung: 63,4% aller kassenpflichtigen Medikamente haben schon heute einen Fabrikabgabepreis von weniger als 15 Franken. Die meisten in der Apotheke verkauften Medikamente gehören in diese Kategorie! Wer also die Apotheker bezüglich Preisen zu Sündenböcken macht, gefährdet ausgerechnet jene Anbieter, die viel zu einer kostengünstigen Grundversorgung beitragen und noch einiges mehr leisten könnten, wenn man ihnen die notwendigen Kompetenzen und eine adäquate Abgeltung zugestehen würde. In diesem Sinne: Danke, Herr Meierhans, für Ihr Lob. Denken Sie aber bitte auch daran, dass niemand gratis arbeiten kann. Apothekenmitarbeiter möchten genauso wie die Mitarbeiter des Preisüberwachers zu Schweizer Löhnen angestellt werden, weil sie nämlich wie jene hier ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen und Schweizer Mieten, Schweizer Lebensmittelpreise und Schweizer Krankenkassenprämien bezahlen.
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5. Oktober 2017
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