Neben Praxis, Lehre und Forschung werde heute auch die Aufklärung der Patienten als wesentliche ärztliche Tätigkeit verstanden, schrieb am 18. Januar die Neue Zürcher Zeitung. Ein neuer Arzttyp sei gefragt, einer, der bei medizinischer Notwendigkeit «zupackend» sei, der aber ein offenes Ohr für seine Patienten habe und auch mal einfach «hilfreiche Motivation für ein gesundes Leben» biete.
Klingt gut. Aber bei allem Respekt, solange SD, Arztboni und milliardenschwere Investitionen in Spitalbauten nicht hinterfragt werden, wird das nichts mit dem väterlichen Coach in der Arztpraxis. Umsatz lautet das Stichwort. Das zeigt die ungebrochene Kostensteigerung bei den Spitälern und den Ärzten.
Wesentlich effizienter ist die Verlagerung der Bagatellfälle in die Apotheke, wie sie mit der Impfung, der Abgabe von rezeptpflichtigen Medikamenten und weiteren Angeboten derzeit stattfindet. In der Apotheke bezahlt der Kunde normalerweise selbst und ist dadurch automatisch wesentlich kostensensibler und kritischer. Ausserdem sollten wir nicht hochbezahlten und überlasteten (Haus-)Ärzten zu Lasten der Krankenkassen Aufgaben zuweisen, die eine andere Berufsgruppe effizienter anbieten kann.
http://www.nzz.ch/wissenschaft/medizin/evolution-eines-berufs-1.18677439
25. Januar 2016
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