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Buchtipps fürs Sommerloch

BooksWas für ein Sommer! Reihenweise tropische Sonnentage, alles döst in südlichem Dolcefarniente vor sich hin. Nur noch ein paar Unentwegte joggen noch durchs Gelände oder keuchen auf dem Velo stotzige Strassen hinauf. Alle anderen hauen sich mit einem Drink in den Liegestuhl. Einzige ernsthafte Tätigkeit ist das gelegentliche Wenden der Grillwurst, sofern man nicht auch dies dem Personal der Badi überlässt. Langer Rede kurzer Sinn: Lesen Sie doch wieder mal ein Buch. Hier ein paar Tipps.

«Ismaels Orangen» von Claire Hajaja erzählt die Geschichte von Salim, Sohn eines palästinensischen Orangenzüchters, den der Krieg aus seiner Heimat vertreibt, und Judith, Tochter eines Überlebenden des Holocaust, die sich in London kennenlernen, ineinander verlieben und fest entschlossen sind, trotz ihrer gegensätzlichen Herkunft zu heiraten. Die Politik soll ihre Leben nicht beeinflussen. Anfangs geht alles gut. Doch die eigenen Wurzeln, familiäre Bindungen und persönliche Sehnsüchte lassen sich nicht so einfach verdrängen. Lesenswertes Buch für alle, die an kulturellen Unterschieden interessiert sind, weil es beide Seiten, die jüdische und die palästinensische, auf einfühlsame Weise beschreibt.

«Tatverdacht» von Petra Ivanov handelt von einem Swisscoy-Soldaten im Kosovo, der beschuldigt wird, eine Einheimische vergewaltigt zu haben. Dass der Tatverdächtige beharrlich schweigt und merkwürdigerweise alles daran setzt, aus der Schweizer Haft so schnell wie möglich zurück in den Kosovo zu kommen, macht die Ermittlungen schwierig. Ein spannender Krimi der Zürcher Autorin, die sich mit ihren gut recherchierten Geschichten einen Namen gemacht hat. Besonderer Reiz der Krimis ist der Bezug zur Stadt Zürich.

«Der Fall Mollath» ist ein Buch für alle, die auch beim Chillen etwas aus dem wahren Leben lesen möchten. Der Verteidiger Gerhard Strate beschreibt den Fall seines Mandanten Gustl Mollath, der in Deutschland sieben Jahre lang in psychiatrischer Verwahrung festgehalten wurde, ohne Urteil! 2014 kam Gustl Mollath frei, freigesprochen von allen Anklagen, sein Leben jedoch ist zerstört. Die Schilderung vom «Versagen der Justiz und Psychiatrie», so der Untertitel des Buches, geht unter die Haut. Ähnlich ungute Gefühle kommen aktuell in der Schweiz auch angesichts der Verfügungsgewalt der KESB auf.

4. August 2015

Foto © SkyLine Fotolia

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