Informiert im Gesundheitswesen

Kantonsspital Zug richtet Publikumsapotheke ein

??????????????????????????????????Beim Kantonsspital Zug herrscht Freude. Mit 2,7 Prozent mehr stationären Patienten und einem Umsatzplus von 7,9 Prozent im ambulanten Bereich, haben die Spitalbetreiber ein Rekordjahr hingelegt. Und es wird weiter investiert. Die Bettenkapazität der chirurgischen Abteilung wird um sechs Betten ausgebaut, und bei Bedarf können neu sechs statt fünf Operationssäle genutzt werden. Damit nicht genug. Im Erdgeschoss entsteht eine Publikumsapotheke, die im ersten Quartal 2016 eröffnet werden soll.

Vor allem letzteres stösst dem kritischen Beobachter sauer auf. Schon klar: Für die Patienten ist es einfach, wenn sie ihr Entlassungsrezept gleich beim Spital einlösen können. Aber es schleckt nun mal keine Geiss weg, dass das von der öffentlichen Hand mitfinanzierte Kantonsspital damit de facto Selbstdispensation betreibt und den freien Apotheken massiv Konkurrenz macht. Da wirkt die Aussage von VR-Präsident Walter Suter gegenüber der neuen Zuger Zeitung vom 28. Mai wie blanker Hohn. «Wir wollen keine bestehenden Apotheken konkurrenzieren», behauptet der Mann. Man wolle sich primär auf die Medikamentenabgabe für Patienten konzentrieren. Äxgüsi, Herr Suter, aber was heisst «primär» und wem, wenn nicht den öffentlichen Apotheken, fehlen denn in Zukunft die Entlassungsrezepte der Spitalpatienten? Das ist hohle Rhetorik, die offensichtlich auch vom Journalisten nicht hinterfragt wurde. Wenn die Zuger Spitalbetreiber über rekordhohe Umsätze jubilieren, werden dieselben Spitalbetreiber auch aus der Apotheke so viel Umsatz wie möglich herausholen. Aus der komfortablen Situation eines Kantonsspitals geht das ja auch wesentlich einfacher. Die freien Apotheker dagegen müssen sich dem freien Wettbewerb mit aller Härte stellen.

http://www.zgks.ch/downloads.php

29. Mai 2015

Foto © apops Fotolia

Print Friendly, PDF & Email

Leave a Reply

Unsere Partner

Nach oben scrollen
%d bloggers like this: