Informiert im Gesundheitswesen

Arztpraxen schlecht digitalisiert

Vintage ChalkboardNach den Sommerferien beginnt im Kanton Aargau das Pilotprojekt e-Rezept, bei dem die Ärzte das Rezept dem Patienten zwar ausgedruckt aushändigen, es aber gleichzeitig auf einen Server stellen, von dem es der Apotheker mit der Einwilligung des Patienten abholen und ausführen kann. Diese fortschrittliche und lobenswerte Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Apothekern scheint aber etlichen anderen Ärzten sauer aufzustossen. Sie suchen nach Haaren in der Suppe, diskreditieren einmal mehr die Apotheker, indem sie sie bezichtigen, eigennützige Ziele zu verfolgen, und fürchten um das Wohl der Patienten. Im Zofinger Tagblatt vom 19. Juni stellt sich ein Artikelschreiber mit dem Kürzel BKR ganz auf die Seite der Ärzte. «Apothekerverband und Argomed wollen in die ‚Cloud‘, und das ohne Absprache», jammert der Schreiber bereits im Untertitel und zitiert im Text mehrmals den erzürnten Präsidenten der Hausärzte Aargau, der das Konzept für nicht ausgereift hält. Man präsentiere eine Lösung, bevor das Problem analysiert sei, klagt er. Dieses liege – gut aufpassen! – «nicht in der Übermittlung [des Rezepts], sondern in der fehlenden Digitalisierung der Arztpraxen».

Soll das etwa heissen, moderne Entwicklungen im Gesundheitswesen müssen stillstehen, bis auch der letzte Arzt einen Computer gekauft hat? Wo liegt das Problem, wenn fortschrittlichere Gruppen neue Wege gehen? Pilotprojekte sind dazu da, Ideen umzusetzen und sie aufgrund der praktischen Erfahrungen zu verbessern. Und apropos Digitalisierung: Die Apotheker sind schon seit den 1990er Jahren mehrheitlich mit exzellenten IT-Lösungen ausgestattet!

http://miteinander-ag.ch/argomed/

19. Juni 2014

Foto © Maceo – Fotolia.com

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