Informiert im Gesundheitswesen

Kommentatoren mit Scheuklappen

Positive thinking, MotivationDie Revision des Heilmittelgesetzes ruft in allen Medien Kommentarschreiber auf den Plan. Diese outen sich in der Regel ungewollt mit ihrer Unkenntnis der Realität. Wenn sich der Inlandredaktor des Tagesanzeigers im Politblog darüber wundert, warum Ärzte und Apotheker nicht einfach zusammenarbeiten können, dann sollte er sich mal anhören, wie sich Ärzte derzeit über Apotheker auslassen. Warum tun sie das? Weil die SD-Ärzte schlicht nicht mit den Apothekern zusammenarbeiten Wollen, solange sie in ihrer Praxis Medikamente verkaufen dürfen. 30 Prozent mehr Medikamentenkosten pro Patient produziert der SD-Arzt, wie eine kürzlich erschienene Studie zeigt. Heisst im Klartext: SD-Ärzte treiben ihren eigenen Umsatz in die Höhe und wollen sich dabei tunlichst nicht in die Karten schauen lassen. Das ist der Grund, warum die Ärzte die Apotheker scheuen wie der Teufel das Weihwasser. Die Apotheker wären längst bereit zur Zusammenarbeit, aber auf Augenhöhe, denn sie sind, wie der Arzt, eine Medizinalperson mit Universitätsabschluss. Da wundert man sich dann schon über Redaktoren, die nicht bereit sind, auch einmal über solche Aspekte nachzudenken, sondern nur süffisant bemerken, es gehe halt mal wieder nur um den Milliardenmarkt der Medikamente. Wie wäre es, wenn man in den Redaktionsstuben die Scheuklappen ablegen und den Blick etwas öffnen würde? Wer in der Diskussion um die SD nur ein Geldproblem sehen will, macht es sich sehr einfach.

http://politblog.bazonline.ch/blog/index.php/25799/die-praxis-ist-auch-eine-apotheke/?lang=de

12. Mai 2014

Foto: fotolia.com

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