Das Swiss Medical Board SMB hat neue Empfehlungen zur vorbeugenden Verordnung von Statinen ausgearbeitet. Wenn das Risiko von Gesunden für eine kardiovaskuläre Erkrankung geringer als 10 Prozent gemäss ESC-Score sei, sei von einer Behandlung mit Statinen abzusehen. Zwar lasse die Literatur den Schluss zu, dass Statine das Risiko für eine zukünftige kardiovaskuläre Erkrankungen auch bei Personen reduziere, bei denen noch kein kardiovaskuläres Leiden diagnostiziert sei. Doch ein erhöhter Cholesterinspiegel sei nur einer von mehreren Risikofaktoren, wie Rauchen, Übergewicht und Bluthochdruck. Die Primärprävention solle als erstes hier ansetzen, da Statine auch Nebenwirkungen haben können. Bei gesunden Personen müsse die Abwägung von Nutzen und Risiko besonders sorgfältig erfolgen. Die neuen Empfehlungen der SMB lauten:
- Eine Verschreibung von Statinen zur Primärprävention soll erst in Betracht gezogen werden, wenn die anderen Möglichkeiten zur Reduktion der Risikofaktoren ausgeschöpft sind.
- Das Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis muss individuell gemäss den gültigen Guidelines bestimmt werden.
- Eine Verschreibung von Statinen in der Primärprävention ist bei einem Risiko für ein tödliches kardiovaskuläres Ereignis von unter 10% (gemäss ESC-Score) nicht indiziert.
http://www.medical-board.ch/index.php?id=803
10. April 2014
