Informiert im Gesundheitswesen

Mehr Generika verkaufen und die Preise drücken anstatt auf die andere Seite der Medaille zu schauen

Wir haben gestern den ersten Leserbrief zum Artikel in den AZ Medien vom 23.8.2018 „So sollen bei Medikamenten bis zu 800 Millionen Franken gespart werden“ publiziert. Heute erscheint der zweite Leserbrief zum gleichen Thema.

Leserbrief

von Andrea Fahrni-Külling, Projektleiterin Gesundheitswesen und Berufspolitik IFAK Data

Medikamentenkosten sollen fallen

Im Artikel wird einmal mehr über die teuren Medikamente in der Schweiz geschrieben und Druck auf die Preise ausgeübt. Es werden viele pauschalisierte, falsche Aussagen gemacht.

Europäische Gesundheitssysteme sind einfach nicht vergleichbar und können nicht auf Produktvergleiche reduziert werden. Dies beweisen auch verschiedene Studien, leider schreiben die Journalisten nie etwas darüber.

Viel lieber werden falsche Aussagen gemacht, wie im vorliegenden Artikel: «Die Vertriebsmarge ist direkt an den Preis geknüpft: Je teurer das Medikament, je mehr verdient die Person daran, die es verkauft.» Die Apotheken haben mit den Krankenversicherungen mit dem LOA-Vertrag die sogenannten Checks eingeführt. Genau damit soll diese Verknüpfung mit dem Medikamentenpreis entkoppelt werden. Der Apotheker bekommt für seine Arbeit eine Pauschale, unabhängig davon, wie teuer oder günstig ein Medikament ist. So werden Fehlanreize zur Abgabe von teuren Produkten reduziert. Mit dieser Massnahme haben die Apotheker, seit der Einführung im Jahr 2001 mitgeholfen, Beträge in Millionenhöhe zu sparen. Nur findet man im Blätterwald nie etwas Positives zu den Checks zu lesen.

Ich wünsche mir, dass Journalisten auch einmal auf die andere Seite der Medaille schauen.

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