Die Apotheken müssen mehr in die medizinische Grundversorgung einbezogen werden. Dies sagt Fabian Vaucher, Präsident von Pharmasuisse, und dies ist auch das Thema der neuesten Ausgabe von «dosis», den «News aus der Gesundheitspolitik» von Pharmasuisse. Gemäss einer Studie schliessen in den kommenden zehn Jahren 60 Prozent der Hausärzte altershalber ihre Praxis. Sollen ihre Patienten dann alle auch noch in die heute schon hoffnungslos überfüllten Notfallstationen der Spitäler drängen? Wohl nicht. Notfallstationen sind für echte Notfälle da und viel zu teuer, um sie zur Behandlung von Bagatellerkrankungen einzusetzen. Apotheker sind universitär ausgebildete Medizinalpersonen. Sie haben genügend Fachwissen, um zu impfen und bei leichten Erkrankungen in eigener Kompetenz Medikamente abzugeben. Das sehen gemäss dem Apothekenmonitor 2016 zum Glück immer mehr Schweizerinnen und Schweizer so. Es fehlen aber noch Anreize, Medikamente auch einmal aus der eigenen Tasche zu bezahlen, statt nur deshalb zum Arzt zu laufen, weil die Behandlung dann über die Krankenkasse abgerechnet wird. Auch da liegt der Bundesrat leider quer in der Landschaft mit seiner Idee, den Selbstbehalt zu senken. Es gibt nun mal nicht nur Rechte, es gibt auch Pflichten. Das gilt auch für die Versicherten.
http://www.pharmasuisse.org/data/Oeffentlich/de/Publikationen/Dosis/2016/dosis%20Nr.%2073%20Juni.pdf
15. Juli 2016
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