Im Jahr 2015 stellte die Zollverwaltung der Swissmedic 1134 Sendungen mit verdächtigen Arzneimitteln zu. 42 Prozent davon kamen aus Indien, 24 Prozent aus anderen asiatischen Ländern wie Thailand, China, Singapur und Kambodscha, 18 Prozent aus Westeuropa (u.a. Deutschland und Portugal), 8 Prozent aus Osteuropa, die restlichen 8 Prozent aus Mittel- und Südamerika und anderen Ländern. Mit 51 Prozent mit Abstand am häufigsten bestellt wurden Potenzmittel, gefolgt von Schlaf- und Beruhigungsmitteln (15 Prozent) und Schlankheitsmitteln (13 Prozent).
Die meisten dieser Medikamente stammten aus dubiosen Quellen im Internet und hatten schwerwiegende Qualitätsmängel. Wen wundert es. Der Handel mit gefälschten Medikamenten ist lukrativ, und dank Online-Handel bleiben die Täter oft unbehelligt.
Wir müssen damit leben, dass es immer Konsumenten gibt, die sich bei zweifelhaften Quellen bedienen. Es wäre jedoch eine Überlegung wert, ob die permanenten Diskussionen über Medikamentenpreise das Einkaufen bei dubiosen Online-Anbietern nicht noch fördern. Bei all den fetten Schlagzeilen gewinnt man nämlich den Eindruck, es gebe nur ein Kriterium für die Qualität eines Medikaments, der Preis. Es ist an der Zeit, den Konsumenten klarzumachen, dass es auch sichere Bezugsquellen braucht, nämlich zum Beispiel die lokalen Apotheken.
29. Februar 2016
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