Das Luzerner Kantonsspital erwirtschaftete 2014 einen Gewinn von 52 Millionen Franken. Das freut jeden wirtschaftlich denkenden Menschen. Vor allem freut sich auch die Luzerner Staatskasse. Und da zeigen sich die ersten Furchen auf der Stirn des Bürgers. In einem Artikel der Luzerner Zeitung vom 1. Mai steht, das Luzerner Kantonsspital mache den grossen Spitälern Konkurrenz. Der Präsident des Spitalrats frohlockt: «Wir bieten immer mehr hochspezialisierte Medizin an.» Da sind wir doch wieder bei der zweifelhaften Rolle des Staates. Wenn öffentliche Spitäler so viel Gewinn erwirtschaften und sich zunehmend auf hochspezialisierte Medizin konzentrieren, dann fragt man sich, wer denn die allgemeinen Leistungen für den Normalbürger erbringen soll. Auch dass der Staat einerseits bei den Medikamentenpreisen spart, bis die Vertriebskanäle ruiniert sind, aber bei seinen eigenen Spitälern Umsatz bolzt, stösst sauer auf. Da wird aus der Physiotherapie fürs Knie schnell mal eine Gelenkprothese, aus einer Schwangeren mit etwas Beschwerden ein Fall für einen Kaiserschnitt und aus dem Herzflattern ein Fall für Herzkatheter, Stent und was sich sonst noch am Herzen herumdoktern lässt. Es kann nicht hochgestochen und teuer genug sein. Man kann dann alles bei den Medikamentenpreisen wieder einsparen.
6. Mai 2015
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