Unser aller Leben ist täglich massiv bedroht. Viren, Bakterien, Krebs, Herzinfarkt und vieles mehr kann uns jederzeit das Lebenslicht ausblasen. Also gehen wir brav zur Darmspiegelung, zum Herzcheck und zum Lungenfunktionstest, lassen das Blut regelmässig auf Cholesterin, Zucker und andere mögliche Krankheitsanzeichen untersuchen, pilgern zum Ophthalmologen, zum Gynäkologen und zum Urologen und hören uns mit gruseligem Schaudern die Schilderungen der Nachbarin, des Hauswarts und der besten Freundin über Krampfadern, Geschwüre und nässende Ekzeme an, blättern im Pschyrembel und suchen vor dem Spiegel nach Zecken im Intimbereich und verdächtigen braunen Flecken hinter den Ohren. Die Schweiz ist ein Paradies für Hypochonder. Keine Illustrierte, kein Lokalblatt, kein Fernsehsender, in denen nicht mindestens ein paar Seiten bzw. Sendeminuten einer üblen Krankheit gewidmet sind. Egal wie selten sie ist, es kann jeden treffen. Dieses Paradies erweitert sich mit den Handy-Apps nun um eine himmlische weitere Dimension. Sehtest, Hörtest und Risikorechner für Diabetes, Depression und Herzinfarkt, Schnelldiagnose für Schlaganfall und laientaugliche Anleitung, wie man aus ein paar Symptomen eine passende Krankheit findet, alles da. Dem Hypochonder und allen, die es werden wollen, sind keine Grenzen gesetzt. Und vergessen wir nicht, die Apple-Watch kommt erst noch! Endlich können wir dann jeden Herzschlag in Echtzeit kontrollieren, Fitness-Alarm und Ernährungs-Ermahnungen inbegriffen. Immer noch Lust auf ein paar Gesundheits-Apps? Okay, Ihre Entscheidung. Der Beobachter hat ein paar Kriterien aufgelistet, wie Sie eine seriöse App erkennen. Der Weg zur Hypochondrie ist allerdings auch mit seriöser Information kurz. http://www.beobachter.ch/leben-gesundheit/wohlfuehlen-praevention/artikel/smartphone_diese-7-gesundheits-apps-sind-sinnvoll/ 7. April 2015 Foto © vladimirfloyd – Fotolia
