Informiert im Gesundheitswesen

Übertriebener Preisdruck ist kontraproduktiv

Fotolia_33159822_XSWas Branchenkennern schon lange klar ist, dämmert nun offenbar auch einer breiteren Öffentlichkeit: Die massiven staatlichen Preissenkungen führen zu Kostensteigerungen. Der Grund: Medikamente, die zu einem staatlich verordneten Spottpreis verkauft werden müssen, rentieren irgendwann nicht mehr und verschwinden vom Markt. Folge: Sie werden mangels Alternativen durch teurere Produkte ersetzt, denn wenn das Original zu billig ist, um auch nur kostendeckend produziert zu werden, ist es das Generikum, das noch viel billiger sein muss, erst recht. Beispiel: Sulfonamide gegen Blasenentzündung gibt es nicht mehr. Dafür erhalten die Patienten jetzt teure moderne Antibiotika. Schon jetzt verschieben sich die Kosten der Grundversicherung deutlich Richtung teurer neuer Präparate. Die Einsparungen durch die wiederholten staatlich verordneten Preissenkungsrunden werden durch diese Entwicklung schneller kompensiert als die Regulatoren in Bundesbern denken können. Weitsichtige Politik ist das nicht. Und was Bundesrat, Preisüberwacher und Konsumentenschützern offenbar ebenfalls nicht klar ist: Medikamente, die vom Markt verschwinden, sind für immer verloren. Eine Neuzulassung rentiert erst recht nicht. Über solche Dinge sollten sich die Damen und Herren «Gesundheitsexperten» vielleicht mal Gedanken machen, bevor es zu spät ist.

http://www.aargauerzeitung.ch/schweiz/nebenwirkungen-billiger-medikamente-machen-kopfweh-128912613

12. März 2015

Foto © crnamrlja – Fotolia

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