Mit einer knapp 30-seitigen Broschüre rückt der Apothekerverband Pharmasuisse den Apothekerberuf und die Institution Apotheke ins richtige Licht. Der interessierte Leser findet sowohl Zahlen und Fakten zum Gesundheitswesen als auch Informationen über Apothekendienstleistungen wie Polymedikationscheck und Impfungen. Ebenfalls ausgeführt wird die bedrohliche wirtschaftliche Entwicklung der Apotheken. Die Kostenentwicklung seit dem Jahr 2000 zeigt unmissverständlich, wohin der Trend läuft. Während Gesundheitspflege, ärztliche Leistungen, ambulante Dienstleistungen und Spitalleistungen im besten Fall stagnierten, im schlechteren Fall um mehr als 10 Prozent stiegen (Spitäler), sanken die Kosten für Medikamente in derselben Zeit um 40 Prozent! Dies bleibt nicht ohne Folgen. Immer mehr Apotheken kämpfen ums überleben. Gesundheitspolitiker, Preisüberwacher und Profisparer sollten sich gut überlegen, ob sie die Medikamentenpreise weiterhin Richtung null treiben wollen. Noch sind das Apothekennetz und damit die Grundlage für eine fachlich begleitete, kostengünstige und risikoarme Selbstmedikation vorhanden. Stärken wir sie mit einem fairen Entgelt für ihre Dienstleistungen und die Medikamentenabgabe und geben wir ihnen zusätzliche Aufgaben wie Impfen, Bluttests, erweiterte Abgabe von Medikamenten und ähnliches. Die mobile Gesellschaft erwartet frei zugängliche, gute Versorgungsmöglichkeiten. Das kann die Apotheke bieten. Die Hausärzte klagen über zu viel Arbeit und zu wenig Nachwuchs. Die Apotheke kann sie entlasten. Worauf warten wir noch?
17. Dezember 2014
