In Zukunft sollen Apotheker rezeptpflichtige Medikamente abgeben dürfen, auch wenn der Kunde kein Arztrezept hat. Dies hat der Ständerat am 3. Dezember beschlossen und folgte mit diesem Entscheid dem Nationalrat. Diese Regelung ist vernünftig. Apotheker können sehr wohl abschätzen, welche Medikamente sie auch ohne ärztliche Verschreibung abgeben können. Dass Ständerat Felix Gutzwiller sich besorgt zeigt, es könnte in der Apotheke ein Medikament abgegeben werden, dessen Dosierung eingestellt werden muss, ist ein Affront gegenüber den Apothekern. Der Pharmazeut ist der Medikamentenfachmann. Er wird bestimmt keine Blutverdünner und ähnliches unbesehen verkaufen. Da braucht es keine Ermahnungen von Arztkollegen, denen es letztlich nur um die Verteidigung ihrer SD-Pfründe geht und die darum die Apotheker bei jeder Gelegenheit diskreditieren und ihre fachlichen Qualitäten anzweifeln. Es braucht auch keine Liste vom Bundesrat. Apotheker sind gut ausgebildete, verantwortungsbewusste Medizinalpersonen mit Kernkompetenz Medikament. Und wenn schon eine Liste erstellt werden soll – die eifrigen Regulatoren werden sich davon wohl nicht abbringen lassen –, dann lasst gefälligst die Apotheker mitarbeiten. Wenn in jener Kommission nur SD-Ärzte sitzen, kann man sich leicht vorstellen, wie die Liste dann aussieht. Darum nochmals: Gebt den Apothekern endlich mehr Kompetenzen! Sie entlasten die Hausärzte, helfen Kosten zu sparen und haben als jederzeit gut erreichbare Dienstleister einen direkten Draht zur Bevölkerung.
4. Dezember 2014
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