Seltsame Ängste treiben unseren Gesundheitsminister Alain Berset offenbar um. «Happige Rabatte» erhielten Ärzte, Spitäler und Apotheker auf Medikamente, schreibt die Basler Zeitung vom 25. Oktober. Diese Preisvorteile könnten die Leistungserbringer in ihren Entscheidungen beeinflussen. Und, so wird weiter gejammert, die Rabatte würden nicht an die Krankenkassen und die Versicherten weitergegeben. Äxgüsi, aber inzwischen kosten ja selbst Antibiotika und andere hochpotente Arzneimittel nur noch ein paar wenige Franken (im Gegensatz zu den Medikamenten gegen seltene Krankheiten, die für exorbitante Preise verkauft werden, nur leider macht diese Differenzierung keiner, weil es bequemer ist und gut in die gängigen Schlagzeilen passt). Und auf diesen paar Franken sollen die Apotheker (für die anderen soll hier nicht gesprochen werden) noch «happige Rabatte» erhalten? Schön wäre es. Und selbst wenn es so wäre, X Prozent Rabatt bei annähernd null Marge bleibt null.
Trotzdem will Alain Berset nun allen Ernstes im Heilmittelgesetz ein Rabattverbot verankern. Dabei wagen es Pharmafirmen ja schon jetzt nicht mehr, auch nur ein Blöckli oder einen Kugelschreiber zu verschenken, geschweige denn eine Flasche Wein oder eine Packung Praliné, weil angeblich bereits das geringste Gschenkli die Leistungserbringer zu üblem Tun verleitet. Schön für Herrn Berset, dass er offenbar keine anderen Sorgen hat. Noch schöner wäre es, wenn er die echten Probleme anpacken würde.
27. Oktober 2014
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