Bundesrat Berset schraubt mit allen Tricks an den Medikamentenpreisen. Nicht nur den Länderkorb will er erweitern (siehe 3-min.info vom 29. August), auch einen Quervergleich des therapeutischen Nutzens will er bei der Festlegung der Preise beiziehen. Dagegen wehrte sich die pharmazeutische Industrie vehement und handelte einen Kompromiss aus. Es sollte eine einmalige Preisüberprüfung ohne therapeutischen Quervergleich stattfinden und im Gegenzug die Zulassungsverfahren beschleunigt werden. Jetzt jedoch bringt Alain Berset den therapeutischen Nutzen wieder ins Spiel, allerdings nur dann, wenn er zu einem tieferen Preis führt. Dagegen wehrt sich inzwischen nicht nur die Industrie. Auch die Gesundheitskommission des Nationalrats kritisierte dieses Vorgehen scharf. Sie fordert den Bundesrat auf, die zahlreichen Vorstösse für einen starken Forschungsstandort zu berücksichtigen und schickte, weil der Gesundheitsminister bei der Diskussion nicht anwesend war, die Voten zur Sicherheit schriftlich in EDI. Demnächst wird wohl auch die Gesundheitskommission des Ständerats kritisch Stellung nehmen. Ablehnend haben sich auch bereits einige Kantone und alle bürgerlichen Parteien geäussert.
1. September 2014
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