Informiert im Gesundheitswesen

Medikation kritisch hinterfragt

True or falseEin Forscherteam der Universität Zürich erhielt am 26. Juni den von der Generikaherstellerin Mepha gesponserten und mit 30‘000 Franken dotierten «Forschungspreis Hausarztmedizin». Prämiert wurde eine Studie zum Thema Polypharmazie. Die Forscher fanden heraus, dass jede 11. Medikamentenverschreibung bei älteren Personen überflüssig ist. Die Daten basieren auf den Resultaten von 14 Hausärzten im Kanton Zürich, die mit einer Checkliste arbeiteten. Bei 16 Prozent der Medikamente schlugen sie eine Änderung vor, 9 Prozent der Medikamente wurden ganz abgesetzt, bei 13 Prozent wurde die Verschreibung geändert. Bei 56 Prozent der geänderten Medikamente fehlte die Indikation (!), bei 21 Prozent stimmte die Dosierung nicht, und bei 11 Prozent litten die Patienten an Nebenwirkungen.

Löblich, dass die Ärzte ihre eigene Verschreibungspraxis untersuchen. Allerdings dürften sie damit in einen Interessenkonflikt geraten. Ausgerechnet die Zürcher Ärzte haben die Einführung der SD im ganzen Kanton erzwungen. Sie selbst verkaufen somit Medikamente, bei denen sie dann ein bisschen später herausfinden, dass gar keine Indikation dafür vorhanden ist oder sonst etwas mit der Medikation nicht stimmt. Vor diesem Hintergrund wirkt die Checkliste zur Überprüfung der Medikation wenig glaubwürdig. Fazit einmal mehr: Schafft endlich die SD ab!

http://www.mepha.ch/de/Private/Media/Pages/Medientexte.aspx

2. Juli 2014

Foto: © christophe BOISSON – Fotolia.com

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