Dass Medizin und Pharmazie viel mit Politik zu tun haben, ist nichts Neues. Apotheker können von überbordenden staatlichen Regulierungen ein Lied singen. Was aber erst kürzlich an den Tag gekommen ist: Politische Aktivität hängt vom Cortisolspiegel ab. Wirklich wahr. Amerikanische Forscher haben 100 Personen gefragt, ob sie stark konservativ, sehr liberal oder absolut desinteressiert an Politik seien. Dann massen sie bei diesen Personen den Cortisolspiegel vor und während organisierter Aktivitäten (die Stress und somit einen erhöhten Cortisolspiegel provozieren) und verglichen die anfangs gemachten Aussagen mit dem Cortisolspiegel. Resultat: Wer sich politisch engagiert, hat einen tiefen Cortisol-Basiswert, ein erhöhter Cortisolspiegel korreliert mit politischer Abstinenz und Desinteresse. Mit diesen Ergebnissen erklären die amerikanischen Forscher die sinkende Beteiligung an nationalen Wahlen. Diese liegt in den USA zwischen 40 und 60 Prozent.
Wir Schweizer drehen wie die Amerikaner im roten Bereich. Mit einer durchschnittlichen Stimmbeteiligung von 46,6 Prozent (2013) sind auch wir ziemlich gestresst. Kein Wunder, wenn uns unsere total entspannten Politiker (siehe oben: tiefer Cortisolspiegel, hohe politische Aktivität) mit immer mehr Regulierung und weltfremden Ideen die Luft abschnüren. Das ist ein Teufelskreis. Wer es locker nimmt, geht in die Politik und stresst die Bevölkerung möglichst stark, damit da möglichst keiner mitreden will. So geht der Mecano. Und es kann nur schlimmer werden. Die Politiker bleiben entspannt (die müssen ja nicht auslöffeln, was sie anrichten), und bei uns Normalbürgern schiesst der Cortisolspiegel durch die Decke. Da hilft nur eines: Mehr Stress für die Politiker!
http://www.pressetext.com/news/20140626002
27. Juni 2014
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