Informiert im Gesundheitswesen

Die «Leseart» der SD-Ärzte

gespannte MausefalleIn der neuesten Ausgabe der Schweizerischen Ärztezeitung zieht Sven Bradke, Geschäftsführer der Vereinigung Ärzte mit Patientenapotheke APA, eine «kritische Zwischenbilanz zur HMG-Revision». Als erstes drischt er kräftig auf die Apotheker ein und spricht ihnen – was könnte man anderes erwarten von Seiten der SD-Ärzte! – jegliche fachliche Kompetenz bei der Abgabe von rezeptpflichtigen Medikamenten ab und sieht das Wohl der Patienten gefährdet. Er vergisst zu erwähnen, dass wenn etwas das Wohl der Patienten gefährdet, dies die finanziell getriebene Medikamentenabgabe der SD ist. Stichwort Übertherapie, Stichwort Grosspackungen, wo kleine genügen, Stichwort zu viele Antibiotika etc.

Dass der Nationalrat sich erweichen liess, von der generellen Pflicht, ein Rezept auszustellen, abzukommen, kommentiert Bradke mit dem Satz, Rezepte seien wie bisher nur für verschreibungspflichte Arzneimittel erforderlich. «Und nach unserer Leseart auch nur dann, wenn die Arzneimittel nicht beim SD-Arzt bezogen werden.» Mit anderen Worten, die SD-Ärzte denken nicht im Traum daran, ihren Patienten auch nur den Hauch einer Wahlfreiheit, wo sie ihre Medikamente beziehen wollen, zu gewähren. Sie werden ihnen wie bisher ungefragt haufenweise Medikamente in die Hand drücken und ihre Umsätze beim Medikamentenverkauf ungehindert hochfahren. Zur Erinnerung: Eine aktuelle Studie zeigt, dass die Medikamentenkosten pro Patient und Jahr beim SD-Arzt um 30 Prozent höher liegen als bei den verschreibenden Ärzten. Kommentar überflüssig. Wenn die Politik nicht den Mut hat, die SD endlich abzuschaffen, werden wir alle weiterhin die saftige Rechnung für die überhöhten Kosten der SD bezahlen müssen.

http://www.saez.ch/de/forum/hmg-revision.html

13. Juni 2014

Foto: © Zerbor – Fotolia.com

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