Informiert im Gesundheitswesen

Spardruck hat Konsequenzen

Fotolia_58903815_XSMedikamentenpreise zu senken, gilt in weiten Kreisen als gute Tat zum Wohle der Patienten. Dass der Sparduck eine ziemlich düstere Kehrseite hat, wird dabei tunlichst verschwiegen. In der Zeitung «Die Welt» vom 3. Juni heisst es in einem Bericht zum Thema Fusionen in der Pharmaindustrie, es sei unklar, welche Auswirkungen solche Megadeals hätten. Durch die Zusammenlegung von Forschungsabteilungen gehe Wissen verloren, und die Konsolidierung verschärfe möglicherweise die Lieferengpässe für bestimmte Arzneien. John La Mattina, jahrelang Forschungschef bei Pfizer und heute Berater bei Pure TechVentures sagte gegenüber der Zeitung: «Patienten, Ärzte und Kostenträger sollten sich durchaus Sorgen machen.» Die Konsolidierung der Branche habe bereits zu weniger Wettbewerb und weniger Investitionen in Forschung und Entwicklung von Arzneimitteln geführt. Dabei wären neue Therapien bei Alzheimer, Diabetes und multiresistenten Keimen dringend gesucht. Mit Medikamentenpreisen von 2 Franken 75 und einem Exklusivitätsrecht für das billigste Generikum, wie das Medien, Politiker, Preisüberwacher und andere Schlagwortproduzenten mit Vorliebe fordern, wird aus diesem medizinischen Fortschritt allerdings nichts. Darüber sollten die Fans der Schleuderpreispolitik mal nachdenken.

http://www.welt.de/wirtschaft/article128652042/Pharma-Deals-bergen-Risiken-fuer-Gesundheitsmarkt.html

http://www.puretechventures.com/about.php

5. Juni 2014

Foto © uwimages – Fotolia.com

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