Wie verzerrt das Thema Medikament immer wieder dargestellt wird, zeigen die aktuellen Zahlen vom Bundesamt für Statistik. Im Jahr 2012 sind die Gesamtkosten für das Gesundheitswesen um 5,3% auf 68 Milliarden Franken gestiegen. Der grösste Brocken fällt auf die Spitäler. Der stationäre Bereich verursachte Mehrkosten von 7,1%. Satte 9,8% beträgt die Kostensteigerung bei den Spitälern insgesamt, mit stationärem und ambulantem Bereich.
Die Medikamente, die über Apotheken, Drogerien und Arztpraxen verkauft werden, machen vom riesigen Kuchen der gesamten Gesundheitskosten lediglich 9,2% aus. Das entspricht rund 6,2 Milliarden Franken. Die Kosten in diesem Bereich sind im Jahr 2012 um 3.2% gestiegen. Rund 30% der Medikamente werden von SD-Ärzten verkauft, der Rest in Apotheken und Drogerien. Grosszügig gerechnet, kann man sagen, rund 4,3 Milliarden Franken stellen die Apotheker den Krankenversicherern für Medikamente in Rechnung. Die Kostensteigerung in den Apotheken betrug demnach rund 130 Millionen Franken. Das entspricht einer Kostensteigerung von 0,19% bezogen auf die gesamten Kosten für das Gesundheitswesen von 68 Milliarden.
Aber wer steckt am meisten Prügel ein, wird ständig als skrupelloser Abzocker dargestellt? Die Apotheker. Das ist billige Stimmungsmache, betrieben von den Medien, den Krankenkassen, dem Preisüberwacher und weiteren Akteuren, die damit bequem von den eigentlichen Problemen ablenken.
http://newsroom.interpharma.ch/2014-05-13-anteil-der-medikamente-weiter-gesunken
17. Mai 2014
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