Informiert im Gesundheitswesen

Patienten müssen zu oft in die Röhre

Fotolia_21725976_XS_roentgenIm Kassensturz vom 6. Mai werden die Radiologen an den Pranger gestellt. Viele Ärzte würden Patienten aus rein finanziellen Gründen systematisch doppelt radiologisch untersuchen. Die Vergütung ist offenbar lukrativ, und die mit dem Vorwurf konfrontierten Radiologen haben sich wohlklingende Begründungen zurechtgelegt, warum sie ihre Patienten mehrfach mit Röntgenstrahlen belasten. Es geht an dieser Stelle nicht darum zu urteilen, wie sehr die Radiologen übertreiben. Im Hinterkopf scheint allerdings das Stichwort Bonus für Spitalärzte auf. Kriegen sie auch einen Bonus, wenn die «Röhre» in Rekordzeit amortisiert ist?

Und ein weiterer Gedanke drängt sich auf: Wenn die Versuchung, Patienten unnötig oft radiologisch zu untersuchen, offensichtlich gross ist und ihr da und dort auch rege nachgegeben wird, warum soll dann ausgerechnet beim Medikamentenverkauf in der Arztpraxis vornehme Zurückhaltung vorherrschen? Die radiologische Untersuchung lässt sich nicht vom ärztlichen Tun trennen. Da müssen andere Mechanismen spielen. Aber den Medikamentenverkauf könnte man jederzeit in die Apotheke auslagern. Mit hohem Gewinn für die Patienten und alle Versicherten. Zur Erinnerung: Die Kosten für Medikamente sind pro Patient in der SD-Praxis um 30 Prozent höher als bei Ärzten, die Rezepte schreiben. Höchste Zeit, die SD endlich abzuschaffen!

http://www.srf.ch/player/tv/kassensturz/video/gewissenlose-radiologen-geschaefte-mit-unnoetigen-bestrahlungen?id=07048e3d-434d-4fbc-a0cf-ab2c2cc1f975

7. Mai 2014

Foto: © Kadmy – Fotolia.com

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