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Apotheken rentieren nicht mehr

Apotheken rentieren nicht mehr, 475 Apotheken werden in den kommenden zehn bis zwanzig Jahren schliessen. Der das sagt, ist kein Geringerer als Etienne Jornod, VR-Präsident der Galenica Gruppe. Im Interview mit dem Tages-Anzeiger vom 10. März begründet Jornod diese Entwicklung mit den sinkenden Medikamentenpreisen. Bundesrat Berset und Preisüberwacher Stefan Meierhans zielten nur auf die Medikamentenpreise. Was aber niemand sage, sei, dass die Löhne und die Mieten in der Schweiz ebenfalls höher seien. Man könne nicht hohe Löhne und günstigere Medikamentenpreise gleichzeitig haben. Selbst Galenica schliesse jedes Jahr zehn Apotheken, meist, indem sie zwei benachbarte Apotheken zusammenlege. Die fast 500 Apotheken, die noch schliessen werden, ortet Jornod aber vor allem bei den unabhängigen Unternehmen. Bei 45 Prozent dieser Apotheken sei der Inhaber 55 Jahre und älter. Spätestens wenn diese Apotheker altershalber aufhörten zu arbeiten, finde sich keine Nachfolge mehr.

Angesichts dieser für die Medikamentenversorgung der Bevölkerung äusserst bedenklichen Entwicklung, müssten Bundesrat, Preisüberwacher und all die weiteren Kreise, die das Heil ausschliesslich in immer noch tieferen Medikamentenpreisen sehen, eigentlich über die Bücher gehen. Kostengünstige, niederschwellige und für jedermann jederzeit erreichbare Gesundheitsversorgung gibt es in den Apotheken. Wenn wir sie jetzt wegsparen wird es – wie so oft – danach viel teurer. Aber so weit über die eigene Amtsperiode hinaus denken leider weder Politiker noch Preisüberwacher noch all die anderen Profisparer.

14. März 2014

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