Informiert im Gesundheitswesen

Alles subito, und bitte gratis

In den USA wird man besser nicht allzu akut krank. Dort wartet man nämlich im Durchschnitt 18,5 Tage, um einen Termin bei einem Spezialisten zu bekommen. Durchschnitt heisst, es gibt kürzere, aber auch wesentlich längere Wartezeiten. In Boston etwa muss man 72 Tage warten, bis ein Dermatologe die Lupe zückt und sein Haupt über den Hautauschlag neigt, und selbst auf einen Termin beim Hausarzt wartet man dort durchschnittlich 66 Tage.

Gut, sind wir in der Schweiz, werden Sie sagen. Stimmt. Bei uns ist die Versorgungsqualität sehr hoch. Man bekommt einen Arzttermin, wenn man einen braucht, und der Zugang zu Medikamenten ist dank der Präsenz einer starken Pharmaindustrie, der hervorragenden Logistik der Grossisten und der hohen Apothekendichte jederzeit bestens gewährleistet.  Das sollten sich all jene Leute vor Augen halten, die ständig schreien, die Medikamentenpreise seien zu hoch. Wenn ein Medikament nur noch zwei, drei Franken kosten darf, verschwindet es irgendwann vom Markt, weil die Kosten für Registrierung, Produktion und Distribution schlicht nicht mehr gedeckt sind. Alles subito und am liebsten gratis geht nur mit Qualitätseinbussen.  Wollen wir uns wirklich in die Warteschlange stellen wie die Amerikaner?

6. März 2014

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