Informiert im Gesundheitswesen

Die Pille

In der Sonntagszeitung vom 1. Dezember 2013 schreibt Urs P. Gasche, Ex-Kassensturzmann, heute Redaktor von Infosperber.ch und Vertreter der Prämienzahler in der Eidgenössischen Arzneimittelkommission, einen Artikel zum Thema Pille. Darin lässt sich Gasche auch über medizinische Aspekte aus. Aber eigentlich ist für ihn in alter Kassensturzrethorik klar, dass es allen nur um den Verdienst geht und sie nur deshalb die neueren Pillen verschreiben bzw. verkaufen, weil sie – das behauptet Gasche – «doppelt bis dreimal so viel verdienen wie mit dem günstigen und risikoärmeren Elyfem». Der höhere Preis mag für den SD-Arzt eine Motivation sein, sicher aber kann man diesen Vorwurf nicht dem Apotheker machen. Die Pille ist bekanntlich rezeptpflichtig. Der Apotheker gibt ab, was der Arzt verschreibt. Das räumt auch Gasche ein, zieht aber – weil anderes wohl nicht ins Schema passt – doch den Schluss: «Aber das Gesetz erlaubt ihm, seinen Kundinnen Generika oder einen Klon vorzuschlagen. Doch das schmälert seinen Verdienst.» Der gute Herr Gasche braucht offensichtlich etwas Nachhilfestunden (oder er informiert absichtlich falsch, was die Sache auch nicht besser macht). Generika sind bekanntlich Präparate mit demselben Wirkstoff wie das Originalprodukt. Wo also bitte sollte der medizinische Vorteil liegen? Dasselbe gilt für einen «Klon», was immer Gasche in diesem Zusammenhang damit meint. Klone sind identische Individuen bzw. in diesem Fall identische Produkte. Auch da, woher bitte soll der medizinische Vorteil kommen? Und überhaupt: Seit wann gibt es für neue Arzneimittel Generika?

http://www.sonntagszeitung.ch/wirtschaft/artikel-detailseite/?newsid=268398

4. Dezember 2013

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