In den Medien wird wieder einmal jubiliert. «500 Medis werden per sofort im Preis gesenkt», titelt der Blick. Als Beispiel wird Dafalgan 10 Tabletten à 300mg aufgeführt, das neu 2.25 Franken statt 3.70 Franken kosten soll. Tabletten à 300mg gibt es zwar nicht, es handelt sich bei diesem Preis um jenen der Zäpfchen. Aber was soll’s, für den Schreiber der Zeitung ist so ein Detail offenbar egal. Noch extremer ist der Abschlag bei Dafalgan Sirup. Da wurde der Preis sage und schreibe von 6.65 Franken auf 2.25 Franken gesenkt! Ja, ist der Bundesrat von allen guten Geistern verlassen? Wenn ein Medikament weniger kostet als ein Brot, dann liegt das absolut quer in der Landschaft und demonstriert nur eines: Die Regierung und ein grosser Teil der Bevölkerung haben keine Ahnung – oder wollen keine Ahnung haben – was es heisst, Medikamente herzustellen. Solche Minimalstpreise sind Irrsinn. Die gleichen Leute lamentieren dann lauthals, wenn gewisse Arzneimittel vom Markt verschwinden, weil schlicht niemand mehr bereit ist, für die paar Rappen ein Hightech-Produkt herzustellen. Gerne möchte man zudem jenen Journalisten, Politiker und Bürger sehen, der eine Lohnkürzung um fast 70 Prozent einfach so hinnimmt. Wenn es um Medikamentenpreise geht, scheinen erschreckend viele Leute den Verstand verloren zu haben!
http://www.blick.ch/news/wirtschaft/500-medis-werden-per-sofort-im-preis-gesenkt-id2497510.html
4. November 2013