Da gibt der Bund Millionen aus für Impfwerbekampagnen, aber wenn die Apotheker die Bemühungen mit einem niederschwelligen Angebot unterstützen wollen, dann kommen von Seiten der Ärzte nichts als Proteste und Ausreden. Auch jetzt, als der Aargauer Apothekerverband publik machte, er plane eine Grippeimpfaktion, bei der Ärzte in der Apotheke impfen. Nun sind sogleich nicht nur die Apotheker in den Augen der Praxisärzte zu wenig qualifiziert, eine Impfung zu applizieren, jetzt sind es auch noch die Ärzte, die sich für eine Impfaktion in der Apotheke zur Verfügung stellen. Für einen simplen Pieks in den Oberarm braucht es angeblich eine ganze Praxis. Am besten geeignet, findet Hans-Ulrich Iselin, Präsident des Aargauer Ärzteverbands, gegenüber der Aargauer Zeitung, seien Praxen der Allgemeinversorgung.
Na, da sind wir ja beruhigt. Wir dachten schon, es braucht vielleicht auch noch eine Notfallstation mit Operationssaal und Intensivabteilung. Im Ernst: Wenn wir wollen, dass sich möglichst viele Leute impfen lassen, dann sollten wir das Angebot niederschwellig halten und die Leute nicht mit aufwendigem Arztbesuch und Horrorgeschichten von der Impfung abhalten. In Basel ist die Grippeimpfung bereits seit zehn Jahren in der Apotheke möglich. Unseres Wissens hat das die dortige Bevölkerung bisher heil überstanden.
30. Oktober 2013