Das deutsche Gross- und Einzelhandelsunternehmen Celesio gehört seit kurzem dem US-Grosshändler McKesson. Damit beginne ein spannendes neues Kapitel in der Unternehmensgeschichte von Celesio, sagte Celesio-Chefin Marion Helmes gegenüber apotheke-adhoc.de. Klar, spannend wird es bestimmt. Fragt sich, für wen. Der neue Unternehmenskoloss beliefert in den USA, in Kanada, Europa und Brasilien rund 120‘000 Apotheken und Spitäler sowie rund 11‘000 Apotheken, die zu einer der beiden Gruppen, zu «strategischen Partnern» oder zum Franchisenetzwerk gehören. Diese Konzentration des Pharmahandels auf wenige Riesenunternehmen wird nicht ohne Konsequenzen bleiben. In einem Kommentar vom 24. Oktober schreibt Patrick Hollstein auf apotheke-adhoc.de: «Rund 20 Jahre ist es her, da war der Pharmagrosshandel ein lokales Geschäft – geprägt von Unternehmen, deren Chefs noch regelmässig bei den Kunden vorbeischauten.» Seither hat sich der Markt grundlegend verändert. Mit Celesio ist innerhalb weniger Monate der zweite der drei paneuropäischen Pharmahandelskonzerne von Amerikanern gekauft worden. «Es dürfte eine Frage der Zeit sein, bis auch Phoenix wackelt», schreibt Hollstein weiter. Dabei gebe es keinen Grund, die Handelsströme von Arzneimitteln zu globalisieren. Im Gegenteil, die Folge seien Anbietermonopole, Stellenkürzungen, Produktionsverlagerungen und Lieferengpässe.
Kommt uns teilweise auch schon bekannt vor. Die Lieferengpässe glaubt unsere Regierung ja damit lösen zu können, dass sie die Pharmahersteller dazu verpflichten will, mögliche Lieferengpässe zu melden. Es könnte allerdings sein, dass die Herren bald einmal besser nach Amerika telefonieren. Die dortigen Konzernchefs werden bestimmt vor Ehrfurcht erstarren.
30. Oktober 2013
