Die Frage im Titel stellt die Ärzteorganisation hawadoc mit freundlicher Unterstützung der Medikamentenversandhändlerin Zur Rose in ihrer Einladung zu einem Kurs für SD-Ärzte. Diese sollten – so lautet die Empfehlung – das Lager in der Praxisapotheke so gering wie möglich halten, «sonst binden Sie übermässig Kapital». Wie war das mit der Wahlfreiheit des Patienten, die von den SD-Ärzten und jenen, die es gerne werden wollen, so sehr betont wird? Der Patient kann also wählen zwischen der minimal bestückten Praxisapotheke des SD-Arztes und der öffentlichen Apotheke mit einem Lager von Tausenden von Medikamenten. Ob den Patienten von SD-Ärzten dieser wesentliche Unterschied wohl bewusst ist? Ob sie dann wohl nicht doch lieber ein Rezept hätten, auf dem ein Medikament steht, das für sie am besten geeignet ist, und nicht eines nehmen müssen, das der SD-Arzt in seiner aufs Minimum heruntergeschraubten Praxisapotheke gerade vorrätig hat?
8. Oktober 2013