Im Kanton Aargau bleiben die Apotheker die Vertrauenspersonen der Bevölkerungen. 60 Prozent der Stimmenden erteilten der Ärzteinitiative, die SD flächendeckend einzuführen, eine klare Absage. Ebenso wenige Chancen hatte zwar die Initiative der Apotheker, welche die bewährte Zusammenarbeit mit verschreibendem Arzt und ausführendem Apotheker in der Verfassung verankern wollte. Auch sie blieb mit gut 61 Prozent Nein auf der Strecke. Doch der Schachzug, eine eigene Initiative einzureichen, war wohl klug. Andernfalls hätten die Apotheker nur gegen die Ärzteinitiative argumentieren können. Indem sie jedoch noch vor den Ärzten eine eigene Initiative, welche die bewährte Zusammenarbeit festigen wollte, einreichten, konnten sie die Diskussion differenzieren und für ihre Sache werben. Die Apotheker können sich über den verdienten Sieg freuen.
Interessant ist die Diskrepanz bei den Stimmenzahlen. Bei der Ärzteinitiative gingen insgesamt 186‘314 Stimmzettel ein, für oder gegen die Initiative der Apotheke landeten dagegen lediglich 180‘923 Stimmzettel in der Urne. «Es funktioniert doch gut, so wie es ist», dachte sich da wohl manch einer und verzichtete auf ein Votum.
Während am Montag früh auf der Website der Apotheker bereits ein grosses DANKE! prangt, stösst man bei den Ärzten auf die Countdown-Uhr mit lauter Nullen (jaja, im Ernst, die hatten eine Countdown-Uhr wie vor den olympischen Spielen auf der Website und wahrscheinlich kauften sie bereits seit Wochen die Schaumwein-Regale vom Denner leer). Eine so deutliche Schlappe haben sie wohl nicht erwartet. Aber sie haben die Ohrfeige verdient.
http://www.apotheken-aargau.ch/aktuelles/mit-bewahrtem-aargauer-gesundheitssystem-in-die-zukunft/
http://www.ag.ch/wabag/de/pub/abstimmungen/ergebnisse.php
23. September 2013