Hört man sich die Diskussionen um die Transplantationsmedizin und insbesondere jene über die Herzverpflanzungen an, reibt man sich als Normalbürger die Augen. Da diskutiert man jahrelang über eine Zusammenlegung, und tatsächlich, bei insgesamt etwa 35 verpflanzten Herzen pro Jahr wäre das wohl sinnvoll. Irgendwie könnte ein bisschen Routine ja nicht schaden. Bei einem Dutzend Fällen pro Jahr und Zentrum will sich die aber wahrscheinlich an keinem der Orte so richtig einstellen. Doch nein, wir leisten uns, weil es so prestigeträchtig ist und die transplantierenden Ärzte echte Shooting Stars mit allem Glanz und Gloria sind, drei Standorte mit allem Pipapo. Man kann ja dann bei den Medikamentenpreisen wieder feste draufhauen. Dabei ist die Schweiz eines der wenigen Länder Europas, bei dem die Medikamentenpreise seit 2005 um fast 25 Prozent gesunken sind. Zum Vergleich: In Deutschland, Österreich oder England sind sie um bis zu 17 Prozent gestiegen. Notabene: Deutschland und Österreich gehören zum hochgelobten Länderkorb, an den sich die Schweizer Medikamentenpreise anpassen sollen. Selbstverständlich nur nach unten. Anderes wird tunlichst ausgeblendet.
Die Zahlen sind nachzulesen bei Interpharma, in der Kolumne von Thomas Cueni:
http://newsroom.interpharma.ch/2013-09-16-weniger-praemien-dank-medikamenten
23. September 2013