Seit in der Schweiz das Salz jodiert ist, ist der Kropf aus dem Strassenbild verschwunden. Überwunden ist der Jodmangel aber nicht. Die deutsche Gesellschaft für Endokrinologie warnt vor einer Rückkehr des Jodmangels, der sich insbesondere in der Schwangerschaft negativ auf die Entwicklung des Kindes auswirkt. In Südengland wurden 1000 Kinder von der Schwangerschaft ihrer Mütter bis ins Grundschulalter begleitet. Zwei Drittel der Schwangeren hatten einen Jodmangel. Ihre Kinder schnitten bei einem Standard-Intelligenztest deutlich schlechter ab als die Kinder, deren Mütter ausreichend mit Jod versorgt waren. In Deutschland weisen laut den Endokrinologen etwa 20 Prozent der angehenden Mütter einen Jodmangel auf. Der Trend zu mehr «natürlichem» Meersalz wirkt sich aus, da dieses kaum Jod enthält. Aber auch die Nahrungsindustrie verwendet vermehrt nicht jodiertes Salz. Unterschiedliche Bestimmungen über den Jodzusatz macht es für die Produktion von international vermarkteten Nahrungsmitteln einfacher, das Jod gleich ganz wegzulassen.
Es wird empfohlen, schwangeren und stillenden Frauen nahrungsergänzend Jod zu geben. Laut WHO braucht eine Schwangere 250 Mikrogramm Jod täglich. Mit der Nahrung aufgenommen werden lediglich etwa 100 Mikrogramm. Die Differenz sollte mit Jodtabletten ausgeglichen werden.
http://blog.endokrinologie.net/jodversorgung-in-deutschland-wird-schlechter-786/
2. August 2013