Ein Blick aus dem Fenster zeigt, es ist ein trüber Novembertag. Die Meteorologen jedoch bleiben dabei, es ist Sommer. Und wer es dieser Berufsgruppe nicht glauben will, schaue ins TV-Programm: Alle Lieblingssendungen sind abgesetzt. Während der kommenden Wochen muss man sich mit Sommerlochgefässen wie Aeschbachers «Durch die Blume» begnügen. Auch wir bleiben dabei, es ist Sommer, und darum hier ein Lesetipp: «Giftnapf» von Paul Wittwer. Der Autor ist Allgemeinpraktiker und schreibt Krimis. In «Giftnapf» stirbt ein Allgemeinpraktiker im Napfgebiet mitten aus dem blühenden Leben an einem Herzinfarkt. Die attraktive Witwe sucht einen Stellvertreter, der die Praxis weiterführt oder, noch lieber, übernimmt. Sie findet einen, der sich ohnehin eine Auszeit nehmen wollte. Tja, und kaum ist der Stellvertreter da, beginnen die Ungereimtheiten. Ein Schicksalsschlag aus heiterem Himmel war der Tod des Dorfarztes wohl doch nicht, und auch sonst tun sich bei der wortkargen Bevölkerung im Napfgebiet einige Abgründe auf. Ein solider Krimi, macht Spass zu lesen, und die Geschichte ist erst noch durch und durch schweizerisch.
ISBN Taschenbuch 978-3-905961-00-3, 379 Seiten, Nydegg Verlag. Giftnapf ist auch als ebook erhältlich.
4. Juli 2013