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Norwegischer Apotheker schämt sich für seine Apotheke

In Norwegen fiel im Jahr 2001 das Fremdbesitzverbot für Apotheken. Wunderbar, denken sich da die Verfechter von «mehr Wettbewerb». Wettbewerb belebt das Geschäft. Fragt sich für wen. Die Sache hat nämlich einen Schönheitsfehler. «Ich habe mich für meine Apotheke geschämt», gesteht ein norwegischer Apotheker in apothekeadhoc.de vom 15. Juni, der dem Druck nachgegeben und seine Apotheke einer Kette verkauft hat. So wahnsinnig weither ist es mit dem Wettbewerb nämlich nicht. In Nullkommanichts hatten drei Ketten praktisch alle Apotheken des Landes aufgekauft. Statt 397 eigenständige Apotheken beherrschen nun drei Ketten den Markt. Mehr geworden sind nur die Verkaufsstellen, von denen es heute 738 gibt. Nun sind deswegen die Norweger nicht doppelt so oft krank. Also werden die vielen neuen Verkaufsstellen mit Zusatzsortimenten vollgestopft. Mit Kinderwagen oder Rollstuhl ist da oft kein Durchkommen mehr, und am Personal wird auch gespart. Schliesslich ist man als Kettenbetrieb flexibel, kann die Mitarbeiter heute da, morgen dort einsetzen, wo es gerade am meisten brennt. Persönliche Kundenbeziehung? Wen kümmert’s. Verständigungsprobleme mit ausländischen Mitarbeitern? Pech für die Kunden.

Arme Norweger! Es kommt eben selten gut, wenn Regierungen glauben, etwas von Wettbewerb zu verstehen.

Die ganze Geschichte vom norwegischen Apotheker, der sich für seine Apotheke geschämt hat, finden Sie hier:

http://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/nachricht-detail/portraet-norwegen-apotheker-bereut-verkauft-an-kette/

18. Juni 2013

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