In einer amerikanischen Studie wurden 377 Patienten, die aus einem Spital austraten, nach ihren Medikamenten befragt. Sie hatten bei Eintritt ins Spital ein Koronarsyndrom, eine Herzinsuffizienz oder eine Pneumonie oder mehr als eine dieser Diagnosen. Beim Eintritt wurden insgesamt 2534 Medikamentenverschreibungen gezählt. Bei Spitalaustritt waren bei 22 Prozent der Verschreibungen entweder Dosisänderungen vorgenommen worden oder das Medikament gänzlich abgesetzt. Und dies in 24 Prozent der Fälle vermutlich durch Arztfehler. Kommt hinzu, dass 69 Prozent der Patienten die Dosisänderungen nicht korrekt verstanden hatten, 82 Prozent wussten nicht Bescheid über die gestoppten Medikamente und 62 Prozent waren nicht Bild über die neu verordneten Arzneimittel. Ebenfalls festgestellt wurde eine hohe Fehleranfälligkeit bei der Umsetzung von Verschreibungen nach Spitalaustritt auf Patientenseite.
Man kann davon ausgehen, dass es in der Schweiz nicht anders aussieht. Geht man dann noch davon aus, dass immer mehr Patienten in einem SD-Gebiet leben, liegt der Gedanke nicht fern, dass der Arzt die Verschreibung vom Spital kurzerhand seiner schmal gehaltenen Praxisapotheke anpasst. Konkret: Der Patient hat zu schlucken, was gerade vorrätig ist.
http://www.evimed.ch/AGORA/HTZ000/downloads/Medication%20reconciliation%202013%2001%2010%20Final.pdf
10. April 2013