FMH-Präsident Jürg Schlup äussert sich in einem Interview von nzz.ch vom 5. März unter anderem zur Zukunft der medizinischen Versorgung. Auf die Frage, wie sich das Schweizer Gesundheitswesen seiner Ansicht nach entwickeln solle, sprach er sich für eine möglichst gute und effiziente Behandlung von Chronischkranken aus. Angesichts der Zunahme dieser Patientengruppe sei eine dezentrale und ambulante Versorgung «mit Grundversorgern und regionalen Gesundheitszentren» nötig, und nicht ein Ausbau der Akutversorgung im Spital.
Wohl wahr, nur fragt sich der Apotheker, warum die FMH gleichzeitig die SD ausbauen will. Eine vernünftige, kostengünstige Grundversorgung bezieht die Apotheker mit ein, weil die Apotheke als niederschwellige und kompetente Anlaufstelle sehr viele nützliche Dienstleistungen erbringt und weitere übernehmen könnte. Das funktioniert aber nur ohne SD! Die Erfahrung zeigt, dass SD-Ärzte nicht mit den Apothekern zusammenarbeiten, weil sie diese als lästige Konkurrenten betrachten, und dass sie lieber jede irrwitzige Verrenkung machen, als einem Patienten ein Rezept auszustellen.
http://www.nzz.ch/aktuell/schweiz/seit-jahren-wird-nur-gespart-1.18036090
5. März 2013