Informiert im Gesundheitswesen

Mangel an Blutkonserven

Kürzlich strahlte das Schweizer Fernsehen wieder einmal einen Beitrag über das Blutspenden aus. Viel zu wenige Schweizer würden Blut spenden, wurde beklagt. Die Ursachen suchten die Verantwortlichen in allem Möglichen. Nur ein ausschlaggebender Punkt wurde mit keinem Wort erwähnt: Wie unglaublich aufwendig das Blutspenden geworden ist. Die eigentliche Blutspende dauert zehn Minuten. Für das ganze Prozedere muss man gut und gern eine Stunde einrechnen! Man hat meterlange Formulare auszufüllen, und man muss jedes Mal auch Fragen erneut beantworten, deren Antwort sich nicht ändert. Ob man in einem bestimmten Zeitraum in der Vergangenheit längere Zeit in England war oder bestimmte Hormone angewendet hat, darauf gibt es ein Ja oder Nein, ein für alle Mal. Es nervt, wenn man sich bei jeder Spende erneut durch sämtliche Fragen kämpfen muss. Dazu kommen so viele Einschränkungen, dass man sich fragt, wer überhaupt noch in Frage kommt als Blutspender. Bei allem Verständnis für die Vorsicht, aber wenn nach einer Reise über Silvester nach St. Petersburg (Tageshöchsttemperatur -4 Grad Celsius) ernsthaft mindestens eine halbe Stunde hin und her telefoniert wird, ob man wirklich jegliches Malariarisiko ausschliessen könne, dann reisst selbst dem überzeugten Spender die Geduld.

Wie heisst es in der Politik? Wenn ein Verbot nicht mehrheitsfähig ist, sorgt man dafür, dass die Dinge durch Reglementierung so kompliziert gemacht werden, dass der Normalbürger von selbst aufgibt. Leider findet diese Methode je länger je mehr auch in Bereichen Einzug, die man mit viel PR-Aufwand fördert.

11. Februar 2013

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