«Die ungesunde Seite billiger Arzneien» lautet der Titel eines Artikels im Tages-Anzeiger vom 5. Februar. Was folgt, ist eine Beschreibung der Gefahren, die von Medikamenten ausgehen, die in Asien hergestellt werden. Und das sind viele! Bis zu 80 Prozent der Wirkstoffe stammen aus China und Indien. Das Ibuprofen, das in den USA verkauft wird, wird fast ausschliesslich in diesen beiden Ländern hergestellt. Die Crux daran ist nur, dass die dortigen Herstellungsprozesse oft bei weitem nicht unseren Standards entsprechen. Die lokalen Behörden kontrollieren, wenn überhaupt, nicht mit jener Akribie, die wir uns gewohnt sind, und westliche Institutionen, wie die FDA, können nur punktuell Kontrollen vornehmen. Werden sie von den lokalen Behörden nicht unterstützt, was oft der Fall ist, pendelt sich der Betrieb nicht selten wieder auf dem lokalen Stand ein.
Der Artikel ist lesenswert und sollte vor allem den Profisparern zu denken geben. Wer Tiefstpreise fordert, fördert die Produktion in Ländern, in denen die Produktionskosten tief sind, die Qualitätsstandards allerdings in vielen Fällen auch. Medikamentenzwischenfälle wegen Qualitätsmängeln und Lieferunterbrüche sind nicht auszuschliessen. Letztere werden bekanntlich in der Schweiz aktuell heiss diskutiert. Tiefstpreise haben eben auch ihren Preis.
5. Februar 2013