Die Umfrage sei repräsentativ, durchgeführt mit tausend befragten Schweizerinnen und Schweizern, heisst es über den diesjährigen «Pulsmesser» des Konsumentenforums. Die hohen Gesundheitskosten und Krankenkassenprämien bereiten demnach Herrn und Frau Schweizer am meisten Sorgen, gefolgt vom Alkoholmissbrauch und der zunehmenden Gewaltbereitschaft der Jugend sowie den steigenden Strom- und Energiekosten. Und – man höre und staune – die durchschnittliche Normalbevölkerung macht sich an vierter Stelle(!) Sorgen über das «Versagen wirksamer Antibiotikabehandlung als Folge von vermehrtem Einsatz in der Tierzucht und beim Menschen». Wow! Da denkt man, den durchschnittlichen Konsumenten interessiert, ob er sich das neueste Apfelhandy leisten kann und ob er zu viel für seine SMS bezahlen muss. Aber nein, unsere Bevölkerung zerbricht sich den Kopf über Antibiotikaresistenzen. Ganz oben auf der Prioritätenliste der alltäglichen Sorgen! Wirklich beeindruckend.
Könnte es sein, dass diese Sorgen massiv beeinflusst sind von den Themen, die gerade in den Medien gross aufgemacht erscheinen? Und die man den Befragten als Frage vorlegt? In freier Assoziation kam das mit den Antibiotikaresistenzen ja nicht. Wundert es also irgendjemanden, dass Schweizerinnen und Schweizer jeden Franken, den sie für ihre Gesundheit ausgeben, zweimal umdrehen, weil man ihnen täglich gehirnwäschemässig einbläut, dass alles auf jeden Fall zu teuer sei? Und dass sie selbstverständlich heftig nicken, wenn jemand sie fragt, ob sie sich Sorgen über die Kosten im Gesundheitswesen machen? Und weil ja jetzt in allen Zeitungen steht, dass sich alle am meisten Sorgen über die Kosten im Gesundheitswesen machen, sollte man vielleicht gleich nochmals den Puls messen. Er ist bestimmt noch weiter hochgeschnellt. Womit wir dann wirklich ganz sicher sein können, dass wir uns Sorgen machen müssen.
http://www.konsum.ch/_upl/files/130110_Pulsmesser12_kf_Tabellen.pdf
11. Januar 2013