Informiert im Gesundheitswesen

Kostentreibende Fallpauschalen

Fallpauschalen sind ein weiterer staatlicher Regulierungsversuch, um die Kosten im Gesundheitswesen in den Griff zu bekommen. Das Gelbe vom Ei scheinen sie, wie so manche Regulierung, nicht zu sein. In der Sonntags-Zeitung vom 6. Januar werden etliche Ärzte zitiert, die sich darüber beklagen, dass die Spitalleitungen bei ihren Ärzten Druck machen, mehr Patienten zu generieren. Wenn der einzelne Fall nicht mehr so viel Geld einbringt, muss man halt die «Produktion» erhöhen. Und das können Ärzte ohne weiteres bewerkstelligen. Welcher Patient kann denn schon beurteilen, ob er wirklich ein künstliches Hüftgelenk benötigt und ob die Nachuntersuchung tatsächlich unerlässlich ist? Sicher ist sicher, sagt der Arzt, sicher ist sicher findet auch der Patient. Überversorgung wird zum Problem.

Angesichts solcher Fehlentwicklungen müsste eigentlich die Versorgung durch die Apotheken einen höheren Stellenwert erhalten. Klar, wer ein neues Gelenk braucht, ist beim Apotheker nicht am richtigen Ort. Aber es ist auf jeden Fall erstrebenswert, dass sich die Bevölkerung bei Bagatellfällen wieder vermehrt beim Apotheker (das ist Voraussetzung) selbst versorgt und auch in die eigene Tasche greift. Die paar Franken, die man dort für Grippepräparate, Heuschnupfenmedikamente und Fusspilzsalben zahlen muss, kann jeder aufbringen. Selbstmedikation ist nicht nur kostengünstig und effizient, sie schärft auch den Blick für das Notwendige und Sinnvolle.

http://www.sonntagszeitung.ch/suche/artikel-detailseite/?newsid=239667

8. Januar 2013

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