Im Jahr 2012 haben 169 Pharmazeutinnen und Pharmazeuten ihr Studium erfolgreich abgeschlossen. Es sind begehrte junge Leute mit einem spezifischen, aber auch breit gefächerten Fachwissen. Mehr als 70 Prozent der Studienabgänger von Medizin und Pharmazie arbeiten in Berufen, die nur ihnen offen stehen. Ausserdem sind sie die einzigen Berufsgruppen, die nach dem Studium eine konstant tiefe Erwerbslosenquote von rund einem Prozent aufweisen. Bei anderen Studienabgängern liegt sie zwischen fünf und acht Prozent (letzteres bei den Geistes- und Sozialwissenschaften). Pharmazeuten gehören zusammen mit den Medizinern zu den Berufsgruppen mit den geringsten geschlechtsspezifischen Unterschieden bei den mittleren Einkommen. Ausserdem absolvieren die Pharmazeuten zu mehr als 56 Prozent postgraduale Ausbildungen. Darin werden sie nur von den exakten und den Naturwissenschaften (58 Prozent) und den Juristen (67 Prozent) übertroffen. Als Grund für diesen Bildungshunger gaben die Mediziner und Pharmazeuten zu mehr als 75 Prozent an: «Weil ich mir ein spezielles Fachwissen aneignen wollte.» Zum Vergleich: Die Juristen gaben zu fast 90 Prozent an: «Weil ich meine Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern wollte.»
Diese Angaben stammen aus einer Studie des Bundesamts für Statistik aus dem Jahr 2007. Es mag sein, dass sich die eine oder andere Zahl etwas verändert hat. Deutlich wird, dass die Pharmazeuten ihre Ausbildung ernst nehmen. Leider entwickeln sie etwas weniger Ehrgeiz in Bezug auf ihre Karriere als andere Berufsgattungen. Das ist schade. Ein selbstbewussteres Auftreten in der Öffentlichkeit könnte nicht schaden. Der neue FMH-Präsident erhält höchste Aufmerksamkeit in den Medien. Wie viele Leute kennen wohl den Namen des Präsidenten von Pharmasuisse? Wahrscheinlich hört man schon ein «hä?» beim Wort Pharmasuisse.
17. Dezember 2012